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Little Herr Friedemann

Little Herr Friedemann

Thomas Mann
0/5 ( ratings)
Die Novelle erzählt in fünfzehn knappen Kapiteln die Lebensgeschichte von Johannes Friedemann, der als Kleinkind vom Wickeltisch fiel und seitdem an einer körperlichen Missbildung leidet. „Er war nicht schön […] mit seiner spitzen und hohen Brust, seinem weit ausladenden Rücken und seinen viel zu langen, mageren Armen“ und „bot einen höchst seltsamen Anblick. Seine Hände und Füße aber waren zartgeformt und schmal, und er hatte große rehbraune Augen, einen weichgeschnittenen Mund und feines lichtbraunes Haar. Obgleich sein Gesicht so jämmerlich zwischen den Schultern saß, war es doch beinahe schön zu nennen.“
Seine Familie gehört zwar zu den ersten Kreisen der mittelgroßen Handelsstadt, ist aber seit dem frühen und plötzlichen Tod des Vater, eines niederländischen Konsuls, nicht mehr vermögend. Seine Mutter behütet den kleinen Johannes mit "wehmütiger Freundlichkeit", und auch seine drei älteren Schwestern, die, ebenfalls „ziemlich häßlich“, unverheiratete Jungfern bleiben, kümmern sich liebevoll um ihren Bruder.
Als er sich mit sechzehn Jahren in die hübsche Schwester eines Schulfreunds verliebt und beobachten muss, wie diese einen anderen küsst, würgt er seinen Schmerz hinunter und beschließt, sich „niemals wieder um all dies zu bekümmern. […] Er verzichtete, verzichtete auf immer. Er ging nach Hause und nahm ein Buch zur Hand oder spielte Violine, was er trotz seiner verwachsenen Brust erlernt hatte“.
Nach dem Tod seiner Mutter, dem zweiten großen Leid in seinem Leben, wird er vollends zum „Epikureer“. Dankbar für die wenigen Freuden, die ihm zugänglich sind, weiß er auch die unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte zu genießen, denn er sagt sich, dass mit deren „Erfüllung das Beste vorbei sein“ werde. Da er erkennt, „daß zur Genußfähigkeit Bildung gehört, ja daß Bildung immer Genußfähigkeit ist“, widmet er sich neben seinem Beruf verstärkt der Musik und Literatur und entwickelt eine große Leidenschaft für das Theater. So erreicht er sein dreißigste Jahr und erwartet den Rest seines Lebens „mit Seelenfrieden“.
Doch dann wechselt die Bezirkskommandantur der Stadt und aus Berlin kommen der „ganz außerordentlich vermögende“ Oberstleutnant von Rinnlingen und seine Frau Gerda, eine rothaarige[3] junge Dame, erst 24 Jahre alt und von herber Schönheit, die raucht und reitet und von ihrer neuen Umgebung als zu liberal und burschikos, ja als eiskalt empfunden wird. Johannes Friedemann jedoch ist schon bei ihrem ersten Anblick wie betäubt und empfindet sofort eine starke Zuneigung zu ihr. Glücklich registriert er bei seinem Anstandsbesuch, dass Gerda von Rinnlingen nicht nur den Wunsch äußert, mit ihm zusammen zu musizieren, sondern auch eine geheime Wesensverwandtschaft andeutet, indem sie auf ihre eigene Kränklichkeit hinweist.[4]
Language
English
Pages
33
Release
January 01, 1897
ISBN 13
9780140033984

Little Herr Friedemann

Thomas Mann
0/5 ( ratings)
Die Novelle erzählt in fünfzehn knappen Kapiteln die Lebensgeschichte von Johannes Friedemann, der als Kleinkind vom Wickeltisch fiel und seitdem an einer körperlichen Missbildung leidet. „Er war nicht schön […] mit seiner spitzen und hohen Brust, seinem weit ausladenden Rücken und seinen viel zu langen, mageren Armen“ und „bot einen höchst seltsamen Anblick. Seine Hände und Füße aber waren zartgeformt und schmal, und er hatte große rehbraune Augen, einen weichgeschnittenen Mund und feines lichtbraunes Haar. Obgleich sein Gesicht so jämmerlich zwischen den Schultern saß, war es doch beinahe schön zu nennen.“
Seine Familie gehört zwar zu den ersten Kreisen der mittelgroßen Handelsstadt, ist aber seit dem frühen und plötzlichen Tod des Vater, eines niederländischen Konsuls, nicht mehr vermögend. Seine Mutter behütet den kleinen Johannes mit "wehmütiger Freundlichkeit", und auch seine drei älteren Schwestern, die, ebenfalls „ziemlich häßlich“, unverheiratete Jungfern bleiben, kümmern sich liebevoll um ihren Bruder.
Als er sich mit sechzehn Jahren in die hübsche Schwester eines Schulfreunds verliebt und beobachten muss, wie diese einen anderen küsst, würgt er seinen Schmerz hinunter und beschließt, sich „niemals wieder um all dies zu bekümmern. […] Er verzichtete, verzichtete auf immer. Er ging nach Hause und nahm ein Buch zur Hand oder spielte Violine, was er trotz seiner verwachsenen Brust erlernt hatte“.
Nach dem Tod seiner Mutter, dem zweiten großen Leid in seinem Leben, wird er vollends zum „Epikureer“. Dankbar für die wenigen Freuden, die ihm zugänglich sind, weiß er auch die unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte zu genießen, denn er sagt sich, dass mit deren „Erfüllung das Beste vorbei sein“ werde. Da er erkennt, „daß zur Genußfähigkeit Bildung gehört, ja daß Bildung immer Genußfähigkeit ist“, widmet er sich neben seinem Beruf verstärkt der Musik und Literatur und entwickelt eine große Leidenschaft für das Theater. So erreicht er sein dreißigste Jahr und erwartet den Rest seines Lebens „mit Seelenfrieden“.
Doch dann wechselt die Bezirkskommandantur der Stadt und aus Berlin kommen der „ganz außerordentlich vermögende“ Oberstleutnant von Rinnlingen und seine Frau Gerda, eine rothaarige[3] junge Dame, erst 24 Jahre alt und von herber Schönheit, die raucht und reitet und von ihrer neuen Umgebung als zu liberal und burschikos, ja als eiskalt empfunden wird. Johannes Friedemann jedoch ist schon bei ihrem ersten Anblick wie betäubt und empfindet sofort eine starke Zuneigung zu ihr. Glücklich registriert er bei seinem Anstandsbesuch, dass Gerda von Rinnlingen nicht nur den Wunsch äußert, mit ihm zusammen zu musizieren, sondern auch eine geheime Wesensverwandtschaft andeutet, indem sie auf ihre eigene Kränklichkeit hinweist.[4]
Language
English
Pages
33
Release
January 01, 1897
ISBN 13
9780140033984

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