Um es gleich vorweg zu sagen: Um Globalisierung geht es Rüdiger Safranski in diesem ausgesprochen lesenswerten Essay nur am Rande. Sie ist für ihn lediglich der aktuelle Anlass, ganz grundsätzlich eine der großen Ausgangsfragen der Philosophie aufzuwerfen, nämlich die Frage: Was ist der Mensch? Dies eben vor dem Hintergrund dessen, was die Globalisierung dem Menschen als Menschen zumutet. Keine wohlfeilen Rezepte und Weltordnungsmodelle bietet uns Safranski, dafür aber lässt er uns teilhaben an seinem unangestrengten Nachdenken, das er -- und vor allem davon berichtet dieses Buch -- an den großen Philosophen geschult hat. Von denen hat der Philosoph und Schriftsteller manche ja bereits in früheren, teilweise glänzenden biografischen Arbeiten, ganz besonders über Martin Heidegger, aufs Beste für uns porträtiert. Von den Früchten dieser Arbeit profitiert auch dieses Buch. Die beiden besten Kapitel sind den Themen der Verfeindung und des Weltfriedens gewidmet. Globalisierung -- freilich ohne den Begriff zu nennen und dem Inhalt nach mit dem Akzent auf weltbürgerliche Demokratisierung -- war ja auch für Kant der Wurzelgrund der Weltfriedenshoffnung. Eine Hoffnung, die bis heute ebenso unerfüllt wie theoretisch unüberholt geblieben ist. In der permanenten gegenseitigen Überbietung im politischen Realismus ist Kants Friedensutopie ein wenig aus der Mode gekommen. Zu Unrecht. Ihr redet Safranski mit seinem Buch ebenso ermutigend das Wort wie er zeigt, dass man sich nichts vergibt, wenn man sich ohne Scheu und falsche Bescheidenheit immer wieder an die großen Fragen wagt. Im Gegenteil. Von uns erntet Safranski dafür großes Lob! --Andreas Vierecke
Um es gleich vorweg zu sagen: Um Globalisierung geht es Rüdiger Safranski in diesem ausgesprochen lesenswerten Essay nur am Rande. Sie ist für ihn lediglich der aktuelle Anlass, ganz grundsätzlich eine der großen Ausgangsfragen der Philosophie aufzuwerfen, nämlich die Frage: Was ist der Mensch? Dies eben vor dem Hintergrund dessen, was die Globalisierung dem Menschen als Menschen zumutet. Keine wohlfeilen Rezepte und Weltordnungsmodelle bietet uns Safranski, dafür aber lässt er uns teilhaben an seinem unangestrengten Nachdenken, das er -- und vor allem davon berichtet dieses Buch -- an den großen Philosophen geschult hat. Von denen hat der Philosoph und Schriftsteller manche ja bereits in früheren, teilweise glänzenden biografischen Arbeiten, ganz besonders über Martin Heidegger, aufs Beste für uns porträtiert. Von den Früchten dieser Arbeit profitiert auch dieses Buch. Die beiden besten Kapitel sind den Themen der Verfeindung und des Weltfriedens gewidmet. Globalisierung -- freilich ohne den Begriff zu nennen und dem Inhalt nach mit dem Akzent auf weltbürgerliche Demokratisierung -- war ja auch für Kant der Wurzelgrund der Weltfriedenshoffnung. Eine Hoffnung, die bis heute ebenso unerfüllt wie theoretisch unüberholt geblieben ist. In der permanenten gegenseitigen Überbietung im politischen Realismus ist Kants Friedensutopie ein wenig aus der Mode gekommen. Zu Unrecht. Ihr redet Safranski mit seinem Buch ebenso ermutigend das Wort wie er zeigt, dass man sich nichts vergibt, wenn man sich ohne Scheu und falsche Bescheidenheit immer wieder an die großen Fragen wagt. Im Gegenteil. Von uns erntet Safranski dafür großes Lob! --Andreas Vierecke