Eine neue Barbarei durchdringt unsere Gesellschaft, da erstmals Wissen und Kultur auseinanderfallen. Seit dem Galileischen Projekt will die Naturwissenschaft die allein objektive Erkenntnis sein und klammert die sinnlichen Naturqualitaten wie die damit verbundene Subjektivitat d.h. unser Leben selbst. Weil die Kultur besonders die Lebensselbststeigerung als Kunst, Religion und Ethik ist, findet sie sich so aus der Moderne ausgeschlossen. Diese prinzipielle Lebensverneinung, die Husserls Lebensweltrehabilitierung tiefer sehen lasst, vollendet sich im Technikprozess, der dem Individuum in seinem unaufhebbaren Lebenspathos nur die mediale Existenz des Audiovisuellen als Fluchtort fur seinen Bedurfnisaustausch lasst. Michel Henry Henrys Kulturkritik kulminiert in seiner Kritik an der Zerstorung der Universitat und an der Verdummung durch die Massenmedien, vor allem durch das Fernsehen. Vor dreissig Jahren geschrieben, trifft seine Kritik heute, da die Okonomisierung in der Zwischenzeit unaufhaltsam fortgeschritten ist, erst recht ins Schwarze.
Language
German
Pages
256
Format
Paperback
Release
January 01, 1987
ISBN 13
9783495488362
Die Barbarei: Eine Phanomenologische Kulturkritik (German Edition)
Eine neue Barbarei durchdringt unsere Gesellschaft, da erstmals Wissen und Kultur auseinanderfallen. Seit dem Galileischen Projekt will die Naturwissenschaft die allein objektive Erkenntnis sein und klammert die sinnlichen Naturqualitaten wie die damit verbundene Subjektivitat d.h. unser Leben selbst. Weil die Kultur besonders die Lebensselbststeigerung als Kunst, Religion und Ethik ist, findet sie sich so aus der Moderne ausgeschlossen. Diese prinzipielle Lebensverneinung, die Husserls Lebensweltrehabilitierung tiefer sehen lasst, vollendet sich im Technikprozess, der dem Individuum in seinem unaufhebbaren Lebenspathos nur die mediale Existenz des Audiovisuellen als Fluchtort fur seinen Bedurfnisaustausch lasst. Michel Henry Henrys Kulturkritik kulminiert in seiner Kritik an der Zerstorung der Universitat und an der Verdummung durch die Massenmedien, vor allem durch das Fernsehen. Vor dreissig Jahren geschrieben, trifft seine Kritik heute, da die Okonomisierung in der Zwischenzeit unaufhaltsam fortgeschritten ist, erst recht ins Schwarze.