Was ist Politik? Was ist ein Roman? In der Mitte des 18. Jahrhunderts standen beide Fragen noch offen. Eben in dieser Offenheit, behauptet die Studie, liegt eine M�glichkeit, die Konvergenz von Gattungslehre und Staatslehre n�her zu untersuchen. Den Ausgangspunkt bieten die 'Gattungsverhandlungen', die in den Romanen Wielands und Jean Pauls stattfinden und durch die beide Autoren versuchen, sich �ber die politischen und poetologischen Bedingungen ihres Schreibens klar zu werden. Den gattungsgeschichtlichen Rahmen bilden die Transformationen der Gattung des 'Staatsromans'. Diese Gattung geht auf barocke und sogar antike Muster zur�ck, die ins 18. Jahrhundert hinein tradiert wurden. Forschungsgeschichtlich allerdings ist die Gattung in Verruf geraten, weil sie nicht die Anspr�che einer radikal antistaatlichen und utopischen Literatur erf�llen konnte, sondern der bestehenden politischen Wirklichkeit und ihrer Optimierung verpflichtet blieb. In dieser Studie wird dagegen ein dezidiert historischer Blick auf den Staatsroman der Aufkl�rung geboten, der literarische Topoi wie F�rstenerziehung, verborgene Prinzen, redliche M�nner an korrupten H�fen und Geheimb�nde als Mittel einer Vermittlung zwischen b�rgerlicher Moral und absolutistischer Politik verstehen will.
Pages
441
Format
ebook
Publisher
de Gruyter
Release
February 14, 2012
ISBN
3110937395
ISBN 13
9783110937398
Der Staatsroman Im Werk Wielands Und Jean Pauls: Gattungsverhandlungen Zwischen Poetologie Und Politik
Was ist Politik? Was ist ein Roman? In der Mitte des 18. Jahrhunderts standen beide Fragen noch offen. Eben in dieser Offenheit, behauptet die Studie, liegt eine M�glichkeit, die Konvergenz von Gattungslehre und Staatslehre n�her zu untersuchen. Den Ausgangspunkt bieten die 'Gattungsverhandlungen', die in den Romanen Wielands und Jean Pauls stattfinden und durch die beide Autoren versuchen, sich �ber die politischen und poetologischen Bedingungen ihres Schreibens klar zu werden. Den gattungsgeschichtlichen Rahmen bilden die Transformationen der Gattung des 'Staatsromans'. Diese Gattung geht auf barocke und sogar antike Muster zur�ck, die ins 18. Jahrhundert hinein tradiert wurden. Forschungsgeschichtlich allerdings ist die Gattung in Verruf geraten, weil sie nicht die Anspr�che einer radikal antistaatlichen und utopischen Literatur erf�llen konnte, sondern der bestehenden politischen Wirklichkeit und ihrer Optimierung verpflichtet blieb. In dieser Studie wird dagegen ein dezidiert historischer Blick auf den Staatsroman der Aufkl�rung geboten, der literarische Topoi wie F�rstenerziehung, verborgene Prinzen, redliche M�nner an korrupten H�fen und Geheimb�nde als Mittel einer Vermittlung zwischen b�rgerlicher Moral und absolutistischer Politik verstehen will.