Blind

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Ein Mann tut so, als wäre er blind.
Dadurch sieht er die Welt mit anderen Augen. Und er nimmt Dinge wahr, die andere nicht sehen. So als wären die Sehenden blind.

Er wird in kriminelle Geschichten verwickelt, die ihn zum Zeugen machen und zum Handeln zwingen – in drei Kurzkrimis von Anke Gebert.

AUSZUG AUS DEM INHALT:

Plötzlich spürt die Kellnerin, dass ihr jemand folgt. Sie dreht sich um, entdeckt aber niemanden.
Sie geht schneller.
Dann dreht sie sich wieder um.
Nichts.
Sie beginnt zu laufen. Der Muskulöse findet immer wieder Deckung zwischen den parkenden Autos am Straßenrand.
Warum sieht die Kellnerin ihren Verfolger nicht? Ist sie denn blind?
Reiner möchte zu Lisa laufen, sie warnen, doch wie soll er ihr erklären, dass er in dieser Nacht plötzlich ohne Stock und Armbinde auskommt?
Lisa rennt.
Der Muskulöse ist ihr jetzt ganz nah, er will sie packen.
Reiner kommt ihm zuvor und drückt den Verfolger zwischen zwei Autos nieder.
Lisa dreht sich noch einmal kurz um und verschwindet dann in ihrer Seitenstraße.
Ein Auto naht von weitem.
Der Muskulöse ist stark, er brüllt: „Lass mich gefälligst los! Was soll denn das?“
Reiner hat keine Chance, der Verfolger kann sich losmachen und will jetzt nach ihm greifen.
„Dich kenne ich doch. Du bist doch der …“