Irgendjemand hätte Regisseur Roland Emmerich erklären sollen, dass "patriotisch" und "pathetisch" zwar mit denselben drei Buchstaben anfangen, aber ansonsten nicht zwangsweise zusammengehören. Dann wäre aus seinem Film Der Patriot tatsächlich die gute Geschichte aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg geworden, die beabsichtigt war. Und dann würde auch der dazugehörige Roman besser funktionieren.
In epischer Breite erzählen Film wie Buch von Benjamin Martin. Ein ehemaliger Kriegsheld, der zurückgezogen als Farmer in South Carolina lebt. Doch 1776 ist die Zeit amerikanischer Unabhängigkeitsbestrebungen gegen England, und in die wird Martin hineingezogen. Ein Sohn wird Soldat, ein anderer von den Briten getötet -- das ergibt reichlich Gelegenheit, den Wandel des friedlichen Bauern zum blutrünstigen Rächer, dessen Verwandlung zum fair kämpfenden Soldaten und dessen Bekehrung zum Freiheitshelden zu zeigen. Jede Menge gemeuchelter Amerikaner , geradezu unfassbar hinterhältige Briten , eine Prise Liebe und die Zugabe namensstiftenden Patriotismus machen aus der Filmstory eine Erzählung, die als "Roman zum Film" an denselben Problemen leidet wie sein Ausgangsprodukt: zu viel Pathos und zu wenig Substanz. Schade um den guten Stoff, den der amerikanische Unabhängigkeitskampf bietet.
So jedoch ist dieses schriftstellerische Leichtgewicht sicherlich nicht jedermanns Sache. Klar, wer den Film mochte, wird auch das Buch mögen -- das liegt in der Natur solcher Bände. Ansonsten aber kann man Der Patriot noch Liebhabern von Historienromanen empfehlen. Ein bisschen etwas über die amerikanische Revolution lernt man schon, nur waren in Wahrheit die Amerikaner nicht ganz so heldenhaft und die Briten nicht so schurkisch... --Joachim Hohwieler
Irgendjemand hätte Regisseur Roland Emmerich erklären sollen, dass "patriotisch" und "pathetisch" zwar mit denselben drei Buchstaben anfangen, aber ansonsten nicht zwangsweise zusammengehören. Dann wäre aus seinem Film Der Patriot tatsächlich die gute Geschichte aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg geworden, die beabsichtigt war. Und dann würde auch der dazugehörige Roman besser funktionieren.
In epischer Breite erzählen Film wie Buch von Benjamin Martin. Ein ehemaliger Kriegsheld, der zurückgezogen als Farmer in South Carolina lebt. Doch 1776 ist die Zeit amerikanischer Unabhängigkeitsbestrebungen gegen England, und in die wird Martin hineingezogen. Ein Sohn wird Soldat, ein anderer von den Briten getötet -- das ergibt reichlich Gelegenheit, den Wandel des friedlichen Bauern zum blutrünstigen Rächer, dessen Verwandlung zum fair kämpfenden Soldaten und dessen Bekehrung zum Freiheitshelden zu zeigen. Jede Menge gemeuchelter Amerikaner , geradezu unfassbar hinterhältige Briten , eine Prise Liebe und die Zugabe namensstiftenden Patriotismus machen aus der Filmstory eine Erzählung, die als "Roman zum Film" an denselben Problemen leidet wie sein Ausgangsprodukt: zu viel Pathos und zu wenig Substanz. Schade um den guten Stoff, den der amerikanische Unabhängigkeitskampf bietet.
So jedoch ist dieses schriftstellerische Leichtgewicht sicherlich nicht jedermanns Sache. Klar, wer den Film mochte, wird auch das Buch mögen -- das liegt in der Natur solcher Bände. Ansonsten aber kann man Der Patriot noch Liebhabern von Historienromanen empfehlen. Ein bisschen etwas über die amerikanische Revolution lernt man schon, nur waren in Wahrheit die Amerikaner nicht ganz so heldenhaft und die Briten nicht so schurkisch... --Joachim Hohwieler