Gabriele Reuter war eine zur ihrer Wirkungszeit sehr erfolgreiche und viel beachtete deutsche Schriftstellerin.
Als Tochter eines Großkaufmanns im textilhandel wurde Gabriele Reuter in Ägypten geboren und verbrachte ihre Kindheit teils bei der Verwandtschaft der Mutter in Dessau , teils in Alexandrien . Nach der endgültigen Rückkehr der Familie 1872 nach Deutschland starb der Vater und durch die allgemeine Rezession und durch einen Betrugsfall bei der Auflösung des väterlichen Geschäfts verlor die Familie ihr gesamtes Vermögen. Die schwierige finanzielle Situation der Familie führte dazu, dass Gabriele Reuter schon früh ihr Schreibtalent als eine Verdienstquelle ansah. 1875/76 erschienen erste literarische Publikationen in Lokalblättern. Später folgten einige Romane, mit denen die Familie 1879 den Umzug nach Weimar finanzieren konnte. Dort versuchte sie sich als junge Schriftstellerin zu etablieren. Um 1890 unternahm sie erste eigenständige Reisen nach Berlin, Wien und München zu diversen Schriftstellertagungen und machte Bekanntschaft mit anderen Künstlern ihrer Zeit, darunter mit dem Anarchisten und Lyriker John Henry Mackay, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verband, und mit Henrik Ibsen.
In Weimar erschloss sie sich in den folgenden Jahren einen großen Freundeskreis – darunter Hans Olden und dessen Frau Grete, Rudolf Steiner und Eduard von der Hellen – und las die Schriften Friedrich Nietzsches, Arthur Schopenhauers und Ernst Haeckels. Sie knüpfte Kontakte zum Verein Freie Bühne in Berlin und dem Friedrichshagener Dichterkreis und lernte so u. a. Gerhart Hauptmann, Otto Erich Hartleben, Ernst von Wolzogen sowie den Verleger Samuel Fischer kennen, der Ende 1895 auch ihren Roman „Aus guter Familie“ veröffentlichte, schließlich auch zu ihrer sehr großen Popularität führte. Der Roman „Aus guter Familie“ schildert die typische Leidensgeschichte einer höheren Tochter der Wilhelminischen Ära. Der Roman wurde wegen der sozialen Repräsentativität der Protagonistin vielfach mit Goethes Werther verglichen. Thomas Mann interpretierte den Roman nach dem Muster des zeitgenössischen Künstlerromans und auch die frauenrechtlerische Publizistin Helene Stöcker würdigte das Werk Reuters mehrfach. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman „Ellen von der Weiden“ , die Novellensammlung „Frauenseelen“ oder der Roman „Der Amerikaner“ .
1899 zog Reuter nach Berlin um. In den dreißig Jahren, die sie dort lebte, erschienen zahlreiche Romane, Novellen, Jugendbücher und Essays, die immer wieder das Thema des Geschlechter- und Generationenkonflikts aufgriffen. Gabriele Reuter wurde gerühmt für ihre feine psychologische Ausgestaltung und galt als „Dichterin der weiblichen Seele“. Einen Skandal verursachte noch einmal ihr Roman „Das Tränenhaus“ , in dem sie auf recht drastische Weise die Zustände in einem Haus für ledig Gebärende schilderte. In den letzten Lebensjahren arbeitete sie unter anderem als Rezensentin für die New York Times. 1929 kehrte die Siebzigjährige zurück nach Weimar, wo sie am 16. November 1941 verstarb. Heute sind die Werke von Gabriele Reuter nahezu vergessen.
Gabriele Reuter war eine zur ihrer Wirkungszeit sehr erfolgreiche und viel beachtete deutsche Schriftstellerin.
Als Tochter eines Großkaufmanns im textilhandel wurde Gabriele Reuter in Ägypten geboren und verbrachte ihre Kindheit teils bei der Verwandtschaft der Mutter in Dessau , teils in Alexandrien . Nach der endgültigen Rückkehr der Familie 1872 nach Deutschland starb der Vater und durch die allgemeine Rezession und durch einen Betrugsfall bei der Auflösung des väterlichen Geschäfts verlor die Familie ihr gesamtes Vermögen. Die schwierige finanzielle Situation der Familie führte dazu, dass Gabriele Reuter schon früh ihr Schreibtalent als eine Verdienstquelle ansah. 1875/76 erschienen erste literarische Publikationen in Lokalblättern. Später folgten einige Romane, mit denen die Familie 1879 den Umzug nach Weimar finanzieren konnte. Dort versuchte sie sich als junge Schriftstellerin zu etablieren. Um 1890 unternahm sie erste eigenständige Reisen nach Berlin, Wien und München zu diversen Schriftstellertagungen und machte Bekanntschaft mit anderen Künstlern ihrer Zeit, darunter mit dem Anarchisten und Lyriker John Henry Mackay, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verband, und mit Henrik Ibsen.
In Weimar erschloss sie sich in den folgenden Jahren einen großen Freundeskreis – darunter Hans Olden und dessen Frau Grete, Rudolf Steiner und Eduard von der Hellen – und las die Schriften Friedrich Nietzsches, Arthur Schopenhauers und Ernst Haeckels. Sie knüpfte Kontakte zum Verein Freie Bühne in Berlin und dem Friedrichshagener Dichterkreis und lernte so u. a. Gerhart Hauptmann, Otto Erich Hartleben, Ernst von Wolzogen sowie den Verleger Samuel Fischer kennen, der Ende 1895 auch ihren Roman „Aus guter Familie“ veröffentlichte, schließlich auch zu ihrer sehr großen Popularität führte. Der Roman „Aus guter Familie“ schildert die typische Leidensgeschichte einer höheren Tochter der Wilhelminischen Ära. Der Roman wurde wegen der sozialen Repräsentativität der Protagonistin vielfach mit Goethes Werther verglichen. Thomas Mann interpretierte den Roman nach dem Muster des zeitgenössischen Künstlerromans und auch die frauenrechtlerische Publizistin Helene Stöcker würdigte das Werk Reuters mehrfach. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman „Ellen von der Weiden“ , die Novellensammlung „Frauenseelen“ oder der Roman „Der Amerikaner“ .
1899 zog Reuter nach Berlin um. In den dreißig Jahren, die sie dort lebte, erschienen zahlreiche Romane, Novellen, Jugendbücher und Essays, die immer wieder das Thema des Geschlechter- und Generationenkonflikts aufgriffen. Gabriele Reuter wurde gerühmt für ihre feine psychologische Ausgestaltung und galt als „Dichterin der weiblichen Seele“. Einen Skandal verursachte noch einmal ihr Roman „Das Tränenhaus“ , in dem sie auf recht drastische Weise die Zustände in einem Haus für ledig Gebärende schilderte. In den letzten Lebensjahren arbeitete sie unter anderem als Rezensentin für die New York Times. 1929 kehrte die Siebzigjährige zurück nach Weimar, wo sie am 16. November 1941 verstarb. Heute sind die Werke von Gabriele Reuter nahezu vergessen.