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Entführung in die Antike

Entführung in die Antike

Boris Schapiro
0/5 ( ratings)
MIT DEN WINDGÖTTERN IN DIE ANTIKE
Wiederholt suchte Kunst und Kultur den Dialog mit der griechischen, und immer hat solche Berührung der Sphären dem Kunstwollen neue Impulse vermittelt.
Wurde die Vorbildhaftigkeit der Griechen unter wechselnden Aspekten begriffen , so wird das Verständnis des Griechentums, wie die Rezeptionsgeschichte seiner Plastik und Literatur lehrt, andererseits durch einige zentrale Begriffe geprägt, als deren übergreifender griechisches Daseins- und Weltverständnis erscheint: Als ganzheitliches Selbsterlebnis, das sich in den Elementen der Natur zu Haus weiß . Diese Weltauffassung wiederum bestimmt, ja bewirkt griechisches Kunstschaffen, namentlich das plastische. Plastische Gestaltung war Lebensausdruck, war eingeborene Funktion griechischen Daseins, Form der Welterfahrung und sichtbares göttliches Gesetz. Die Dominanz plastischen Denkens regierte Kunst und Literatur.
Vor 200 Jahren gab bereits Jean Paul eine Antwort, unterschiedlich im Hinblick auf die einzelnen Kunstgattungen: „Die körperliche Gestalt, die körperliche Schönheit hat Grenzen der Vollendung, die keine Zeit weiterrücken kann. Hingegen den äußern und den innern Stoff der Poesie häufen die Jahrhunderte reicher auf; und die geistige Kraft, die ihn in ihre Formen nötigt, kann an der Zeit sich immer stärker üben.“ Die in den Formen der Plastik für immer gebannte Mythenkraft vermag demnach im Sprachlichen erneut frei zu werden. Auch für die heutige Zeit könnte daher der Satz von Karl Jaspers gelten: „Wie dürftig und spracharm unser Dasein, wenn mythische Sprache nicht in ihm gilt!“
In diesem Sinne will Steffen Marciniaks neue Sammlung von Gedichten und Kurzprosa das Griechische im Mythischen erkunden. Der Mythos gibt sich dabei klassisch, stellt Bezüge zu anderen Mythen her oder aber er kommt in lockerem modernen Gewand, etwa als „der träge Pluto mit den feuchten Füßen“ . Der Windgott Aiolos und seine acht Winde, die Anemoi, pusten aus allen Himmelsrichtungen den Leser in die Welt der Götter, Titanen, Nymphen, Chimären und anderen wundersamen Wesen. Dorthin entführt möge sich der Schleier über der farbigen Welt der Mythen ein weiteres Mal ein wenig lüften.
Language
German
Pages
380
Format
Hardcover
Publisher
PalmArtPress
Release
November 01, 2019
ISBN
3962580395
ISBN 13
9783962580391

Entführung in die Antike

Boris Schapiro
0/5 ( ratings)
MIT DEN WINDGÖTTERN IN DIE ANTIKE
Wiederholt suchte Kunst und Kultur den Dialog mit der griechischen, und immer hat solche Berührung der Sphären dem Kunstwollen neue Impulse vermittelt.
Wurde die Vorbildhaftigkeit der Griechen unter wechselnden Aspekten begriffen , so wird das Verständnis des Griechentums, wie die Rezeptionsgeschichte seiner Plastik und Literatur lehrt, andererseits durch einige zentrale Begriffe geprägt, als deren übergreifender griechisches Daseins- und Weltverständnis erscheint: Als ganzheitliches Selbsterlebnis, das sich in den Elementen der Natur zu Haus weiß . Diese Weltauffassung wiederum bestimmt, ja bewirkt griechisches Kunstschaffen, namentlich das plastische. Plastische Gestaltung war Lebensausdruck, war eingeborene Funktion griechischen Daseins, Form der Welterfahrung und sichtbares göttliches Gesetz. Die Dominanz plastischen Denkens regierte Kunst und Literatur.
Vor 200 Jahren gab bereits Jean Paul eine Antwort, unterschiedlich im Hinblick auf die einzelnen Kunstgattungen: „Die körperliche Gestalt, die körperliche Schönheit hat Grenzen der Vollendung, die keine Zeit weiterrücken kann. Hingegen den äußern und den innern Stoff der Poesie häufen die Jahrhunderte reicher auf; und die geistige Kraft, die ihn in ihre Formen nötigt, kann an der Zeit sich immer stärker üben.“ Die in den Formen der Plastik für immer gebannte Mythenkraft vermag demnach im Sprachlichen erneut frei zu werden. Auch für die heutige Zeit könnte daher der Satz von Karl Jaspers gelten: „Wie dürftig und spracharm unser Dasein, wenn mythische Sprache nicht in ihm gilt!“
In diesem Sinne will Steffen Marciniaks neue Sammlung von Gedichten und Kurzprosa das Griechische im Mythischen erkunden. Der Mythos gibt sich dabei klassisch, stellt Bezüge zu anderen Mythen her oder aber er kommt in lockerem modernen Gewand, etwa als „der träge Pluto mit den feuchten Füßen“ . Der Windgott Aiolos und seine acht Winde, die Anemoi, pusten aus allen Himmelsrichtungen den Leser in die Welt der Götter, Titanen, Nymphen, Chimären und anderen wundersamen Wesen. Dorthin entführt möge sich der Schleier über der farbigen Welt der Mythen ein weiteres Mal ein wenig lüften.
Language
German
Pages
380
Format
Hardcover
Publisher
PalmArtPress
Release
November 01, 2019
ISBN
3962580395
ISBN 13
9783962580391

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