In Zombie Anthropophagie fragt Suely Rolnik, ob die perverse Funktionsweise des neoliberalen Kapitalismus aus einer brasilianischen Perspektive zur Darstellung gebracht werden kann: Welche Lehren lassen sich aus der ausgesprochen grausamen Kolonialgeschichte Brasiliens ziehen? Können wir von den brasilianischen Indigenen etwas lernen über die Funktionsweise des Kapitalismus, der so maßgeblichen Anteil an ihrer Auslöschung hatte? Kann die von den sogenannten »Wilden« praktizierte rituelle Menschenfresserei heute noch als Paradigma für den Widerstand gegen koloniale Ausbeutung dienen, wie sie es für die Avantgarden der 1920er und 60er Jahre konnte? Oder hat sich nicht vielmehr der neoliberale Kapitalismus die kannibalische Weltsicht längst schon zu eigen gemacht?
Language
German
Pages
107
Format
Paperback
Publisher
Turia + Kant
Release
May 09, 2022
ISBN 13
9783851329230
Zombie Anthropophagie: Zur neoliberalen Subjektivität
In Zombie Anthropophagie fragt Suely Rolnik, ob die perverse Funktionsweise des neoliberalen Kapitalismus aus einer brasilianischen Perspektive zur Darstellung gebracht werden kann: Welche Lehren lassen sich aus der ausgesprochen grausamen Kolonialgeschichte Brasiliens ziehen? Können wir von den brasilianischen Indigenen etwas lernen über die Funktionsweise des Kapitalismus, der so maßgeblichen Anteil an ihrer Auslöschung hatte? Kann die von den sogenannten »Wilden« praktizierte rituelle Menschenfresserei heute noch als Paradigma für den Widerstand gegen koloniale Ausbeutung dienen, wie sie es für die Avantgarden der 1920er und 60er Jahre konnte? Oder hat sich nicht vielmehr der neoliberale Kapitalismus die kannibalische Weltsicht längst schon zu eigen gemacht?